Vorläufiger Lehrplan für die Klassenstufe 7 - Realschule- Deutsch SCHRIFTENREIHE DES MINISTERS FÜR KULTUS, BILDUNG UND SPORT € Sem iffim nisSa» Vorläufiger Lehrplan für die Klassenstufe 7 -Realschule- Deutsch Georg-Eck ert-fiistltu», für intcrnation Schult ■ * * ffchulbuciiLMu. Herausgeber: SAARLAND Der Minister für Kultus, Bildung und Sport Saarbrücken 1979 Druck: Buch- und Offsetdruckerei A. Krüger, Dillingen, Marktstraße Es besteht heute wieder weitgehend Übereinstimmung darüber, daß Schule nicht nur die Aufgabe hat zu unterrichten, sondern auch zu erziehen. Bildung und Erziehung, die Vermittlung von Wissen und Können sind gleich¬ wertige Aufgaben der Schule. Einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung des Erziehungsauftrages und einer nachhaltigen Verbesserung des pädagogischen Klimas leisten sachkundige, gediegene Lehrpläne, die in einer verständlichen Sprache Lehrern wie Eltern zugänglich sind. Nachdem in den vergangenen beiden Jahren neue Lehrpläne für die Klassenstufen 5.und 6 eingeführt wurden, werden für das Schuljahr 1979/80 zeitgerecht und systematisch die Lehrpläne für die Klassenstufe 7 vorgelegt. Damit wird mein Bemühen, die innere Reform vor¬ dringlich voranzutreiben, eindrucksvoll unterstrichen. Die Inhalte müssen stimmen, wenn die Schule als pädagogische Instanz ihren eigenen Stellen¬ wert stärker wiederfinden will. Ich danke allen beteiligten Lehrkräften und Mitarbeitern für ihre sehr engagierte fachliche Arbeit. Bei der Berufung der Kommissionen wurde be¬ wußt darauf geachtet, daß vor allem auch Erfahrung aus der Schulpraxis eingebracht werden konnte, denn im Sinne einer ständigen Lehrplanarbeit sind solche Erfahrungen und die Ergebnisse fachkundiger Diskussionen eine wesentliche Voraussetzung. Grundsätzlich bleibt die Lehrplanarbeit für eine stete Weiterentwicklung offen. Daher sind diese Lehrpläne als vorläufig gekennzeichnet. (Josef Jöchem) Minister für Kultus, Bildung und Sport Inhalt 1. Hinweise zum Aufbau und zum Gebrauch des Lehrplans 2. Lernbereiche des Deutschunterrichts 2.1 Mündliche und schriftliche Produktion von Texten (A) 2.1.1 Richtziele 2.1.2 Didaktische Raster 2.1.2.1 Texte im Bereich der Interaktion (A I) 2.1.2.2 Informative Texte (A II) 2.1.2.3 Appellative Texte (A III) 2.1.2.4 Unterhaltende Texte (A IV) 2.2 Rezeption mündlicher und schriftlicher Texte (B) 2.2.1 Richtziel 2.2.2 Lernziele 2.2.3 Textsorten 2.2.4 Methodisch-didaktische Hinweise 2.3 Reflexion über Sprache (C) 2.3.1 Grammatik (CG) 2.3.1.1 Syntax 2.3.1.2 Semantik 2.3.2 Sprachrichtigkeitsunterricht (CR) 2.4 Arbeitstechniken - 5 Hinweise zum Aufbau und zum Gebrauch des Lehrplans Der vorliegende Lehrplan enthält - wie die Pläne für die Klassenstufen 5 und 6 - neben Lernzielangaben und den Lernzielen zugeordneten Lerninhalten auch methodisch¬ didaktische Hinweise. Gemäß der in den Lehrplänen der Klassenstufen 5 und 6 dargelegten Konzeption gliedert sich der Lehrplan in die Lernbereiche - Produktion von Texten (A), - Rezeption von Texten (B), - Reflexion Uber Sprache (C), - Arbeitstechniken (D) Er bietet die Grundlage für einen chronologischen Jahresplan. Es ist selbstverständlich, daß in einem curricular angeordneten Lehrplan sich die Lernziele wiederholen, die Jedoch auf einem höheren Niveau und mit anspruchsvolleren Inhalten realisiert werden. Die einzelnen Lernbereiche sind in den Lehrplänen für die Klassenstufen 5 und 6 eingehend erläutert; ledig¬ lich werden die Richtziele wiederholt und die in Klassenstufe 7 zu setzenden Schwerpunkte genannt. Bei der zeitlichen Planung kann davon ausgegangen werden, daß etwa 2o % der Unterrichtsstunden für Klassenarbeiten, Organisation, Förderstunden usw. zur Verfügung stehen sollen. - 6 - Die verbleibenden 80 # der Stunden werden wie folgt aufgeteilt: - Produktion von Texten 35 % - Rezeption von Texten 35 # - Reflexion Uber Sprache Io # Nachdem die Schüler die grundlegenden Arbeitstechniken bereits in den vorangegangenen Klassenstufen kennen¬ gelernt haben, dürfte sich hier ein Zeitansatz er¬ übrigen. Selbstverständlich werden die Arbeitstechniken in einzelnen Lernbereichen an geeigneter Stelle immer wieder geübt. Im übrigen sollte der Deutschlehrer Möglichkeiten des fachübergreifenden Unterrichts mit anderen Fachlehrern suchen. Diese Kooperation erscheint wünschenswert im Hinblick auf eine Entlastung des eigenen Unterrichts als auch des Unterrichts in anderen Fächern. Außerdem könnte dem Schüler auf diese Weise der Gesamt¬ zusammenhang schulischer Erziehung und Bildung deutlich werden, die ihm oft nur als ein beziehungsloses Neben¬ einander einzelner Fächer begegnet. Die entsprechenden Hinweise in den Rastern sind als erste Anregungen zu der fächerübergreifenden Zusammen¬ arbeit gedacht. - 7 - 2 Lernbereiche des Deutschunterrichts 2.1 Mündliche und schriftliche Produktion von Texten (A) 2.1.1 Richtziele Die Erweiterung der Kompetenz im mündlichen Sprachge¬ brauch, d.h. in monologischer (Rede) und in dialogischer Verwendung (Gespräch) _ Die Erweiterung der Kompetenz im schriftlichen Sprach¬ gebrauch 2.1.2 Didaktische Raster - 8 - L7 2.1.2.1 Lernbereich: Mündliche und schriftliche Produktion von Texten A I Gruppe: Texte im Bereich der Interaktion Lernziele Möglicher Lerninhalt bzw. Themen_ Methodisch-didaktische Hinweise_ Integration der Le rnb ereiche Die Schüler sollen lernen. auf andere unter Berück¬ sichtigung der sozialen und situativen Bedingungen sprachlich zu interagieren - informativ - appellativ (Teilziale: Lehrplan Klasse 5: S. 14/15) Gespräche: 1) Streitgespräche (Sachverhalte klären, argu¬ mentieren) z.B.: Hausaufgaben, ja oder neiri? Ziel der Klassenfahrt? Erhöhung des Taschengeldes? Selbständig Kleidung kaufen? 2) Verkaufsgespräche (beeinflussen, sich gegen Beeinflussung wehren) z.B.: Vertreter an der Haustür Verkauf eines gebrauchten Fahr¬ rades usw. reale oder fiktive Situation als Ausgangs¬ punkt (evtl, lit, Vor¬ bild) Tonbandaufzeichnung; gezielte Beobachtungs¬ aufgaben Analyse der sprachlichen Mittel der Beeinflussung (Verharmlosung, Ver¬ schleierung, Verstärkung Analyse der sozialen und situativen Bedin¬ gungen Schriftliche Ausar- beitung von Gesprächen (Dialoge schreiben) , 2.1.2.2 —X O I Lernbereich: Mündliche und schriftliche Produktion von Texten A II Gruppe : Informative Texte Lernziele Die Schüler sollen lernen. ^ andere über Vorgänge und Sachverhalte zu infor¬ mieren. (Teilziele: Lehrplan 6, S. 17) Möglicher Lerninhalt bzw. Themen_ Methodisch-didaktische Integration der Hinweise_Lernbereiche . Berichte über Vorgänge (Geschehensabläufe) z.B.: Sportereignisse naturwissenschaftliche Experimen¬ te Arbeitsabläufe (Arbeitsanweisung/ Gebrauchsanleitung, Spielregel) Sammeln und Ordnen von In¬ formationen Gliederung Mündliche oder schriftliche Formulierung unter Beach¬ tung der für den Bericht bzw. die Beschreibung geltenden Stilmerkmale B - Gespräche oder Diskussionen (Ab- lauf-bzw. Ergebnisprotokoll) (Vgl. auch Lehrplan 6, S. 18 ff) A I - Abgrenzung gegenüber der Erzählung eigene Untersuchungen (Auswertung von Fragebogen) z.B.: Fernsehgewohnheiten in der Familie nach Textvorlagen, Schaubilder- Tabellen/z.B. Auswertung von Fernsehprogrammen, Auswertung von Schaubildern oder Tabellen (Erdkundebücher u.ä.) D (Zusammenarbeit mit anderen Fächern) 2. Beschreibungen - von Vorgängen (Abgrenzung zu Bericht) Beispiel siehe Bericht - von Räumen z.B.: "Mein Zimmer" Lernbereich: Mündliche und schriftliche Produktion von Texten A II Gruppe : Informative Texte Lernziele Möglicher Lerninhalt bzw. Themen_ - von Bildern z.B. Werbeplakate, Poster Methodisch-didaktische Hinweise_ Integration der Lernbereiche - von Personen (auch nach lite¬ rarischem Vorbild) z.B. Mitschüler, Personen aus einer Ganzschrift Die Schüler sollen lernen,1. andere ln knapper Form z.B über den Inhalt von Texten zu informieren. Précis (Textkürzung) Sachtexte. erzählende Texte (Lesebuch) - Sie sollen das für das Verständnis der Texte Wesentliche erkennen. - Sie sollen das Wesent¬ liche logisch geglie¬ dert und in einer sach¬ lichen Sprache wieder¬ geben können. (Abgrenzung gegenüber der Nacherzählung) 2. Inhaltsangaben z.B.: Zeitungsberichte, Kurzge¬ schichten, Hörszenen, dramatische Szenen Ausgangspunkt: überschau¬ bare Texte Unterstreichung der für das Verständnis wesentlichen Stellen bzw. Wegstreichen der unwesentlichen Textteile (Précis) Gliederung Schriftliche Formulierung unter Beachtung der für die Inhaltsangabe geltenden Stilmerkmale B CQr (Konjunktiv) 2.1.2.3 ro I Lernbereich: Mündliche und schriftliche Produktion von Texten Gruppe: Appellative Texte Lernziele Möglicher Lerninhalt bzw, Themen_ Die Schüler sollen Werbetexte lernen, mit sprachlichen und/oder nichtsprach¬ lichen Mitteln das Ver¬ halten anderer zu beeln- flussen. z.B.: Werbung für Jugendbücher (Literaturseite für Schüler¬ zeitung) Teilnahme an einem Klassen¬ fest Werbung für eine Verkaufs¬ aktion (evtl, zu Gunsten Aktion "Hilf mit!") A III Methodisch-didaktische Integration der Hinweise_Lernbereiche Es empfiehlt sich, von aktu¬ ellen Anlässen auszugehen. (vgl. 6, S. Lehrplan Klassenstufe 21 ff.) B Zusammenarbeit mit dem Fach Bildende Kunst 2.4 Lernbereich: Mündliche und schriftliche Produktion von Gruppe : Hinweis: Texten Unterhaltende Texte A IV Die in der Übersicht geordneten Darstellungs- formen sind in der Klasse 7 zu erarbeiten bzw. zu vertiefen. In den Rastern soll an Beispielen verdeutlicht werden, wie die Lernziele dieser Gruppe realisiert werden können. Umgestaltung vorgege¬ bener Texte (Berichte Gestaltung von Erlebnis¬ erzählungen real bzw. Beschreibungen zu Erzählungen) Ausgestaltung von Texten im Sachstil - Berichte, - Beschreibungen, - Précis, - Inhaltsangaben I gebunden I Texte zu Bildern Umgestaltung vorge¬ gebener Texte (Erzählungen bzw. dramatische Szenen in Hörszenen) Gestaltung von Texten ln gebundener Sprache: kon¬ krete Poesie und Verse mit Endreimen fiktiv -> rTFsn 14 - Lernbereich: Mündliche und schriftliche Produktion von Texten A IV Gruppe: Unterhaltende Texte Lernziele Möglicher Lerninhalt bzw. Themen Methodisch-didaktische Hinweise_ Integration der Lembereiche Ul I Die Schüler sollen unter¬ haltende Texte im realen oder fiktiven Bereich unter Berücksichtigung vorgegebener Elemente ge¬ stalten. Sie sollen einen vorge¬ gebenen Text umge¬ stalten. z.B.: Zeitungsberichte ln Er¬ zählungen umgestalten Dramatisieren von Er¬ zählungen, etwa "Am roten Forst" von Werner Klose Einen vorgegebenen Bericht (Sensations-, Reise-, Sport¬ bericht) und eine Erzählung zum gleichen Thema inhalt¬ lich, formal und gestaltlich analysieren Typische Stilmittel des Be¬ richts erarbeiten und diese mit denen der Erzählung ver¬ gleichen (siehe Lehrplan 6, S. 18 ff.) Selbständige Umgestaltung von Berichten zu Erzählungen (mündlich und schriftlich) siehe Lehrplan 6, S. 28 f. Lernbereich: Mündliche und schriftliche Produktion von Texten A IV Gruppe: Unterhaltende Texte Lernziele Möglicher Lerninhalt _bzw. Themen_ Dramatische Szenen in Hör¬ szenen umgestalten, etwa "Der Bettlerwettstreit" von Friedrich Dürrenmatt Methodisch-didaktische Hinweise_ Den Text inhaltlich und formal analysieren Spielerische Gestaltung der Szenei (Einsatz von sprachlichen Mitteln, Gestik, Mimik, Kulissen, Requi¬ siten) Tonbandaufnahme während des Vor- spielens » unfertige Hörszene (z. T. unverständlich) daher: Umgestaltung der Tonbandaufnahme in eine Hörszene (optische Mittel, wie z.B. Mimik, Gestik werden in akustische Mittel (Geräusche) um¬ gesetzt) Integration der Lemberelche B (Evtl. Unterrichtsreihe: Bericht "Unfallflucht" mit der Erzählung "Am roten Forst" vergleichen; Er¬ zählungen in dramatische Szene, Hör¬ szene umgestalten) B Lernbereich: Mündliche und schriftliche Produktion von Texten A IV Gruppe: Unterhaltende Texte Lernziele Sie sollen Texte in gebundener Sprache z.B. gestalten. z.B. Möglicher Lerninhalt bzw. Themen_ Montagen oder Flechttexte. Kreis-Texte (konkrete Poesie) (als Vorlage etwa "Sekunden¬ zeiger" von Hans Arp, "Apfel" von Reinhard Döhl) Methodisch-didaktische Hinweise_ (zu: Flechttexte) Integration der Lernbereiche B Konstruieren von Sätzen gleichen Satzbaus unter Verwendung von Redewendungen, Sprichwörtern oder Werbeslogans (z.B. Subjekt- Prädikat - Akkusativobjekt- Adverbiale) Untereinanderschreiben der einzelnen Satzglieder Austauschen der einzelnen Satzglieder - Gestalten von neuen (Unsinn-) Sätzen Limericks, Schüttelreime, Er¬ zählgedichte (als Vorlage etwa Schüttel¬ reime und Limericks von Eugen Roth, "Im Auto Uber Land" von Erich Kästner) - Sie sollen Texte zu Bildern erfinden. z.B. Bildunterschriften. Bild¬ texte (Erzählungen) (als Vorlage Karikaturen, aktuelle Fotos, Reproduktionen z.B. von Bildern von Karl Spitzweg) 2.2 Rezeption mündlicher und schriftlicher Texte (B) 2.2.1 Richtziel Erweiterung der konmunikativen Kompetenz im Lembereich Textverstehen als eine Voraussetzung für eine aktive und kritische Teilnahme des einzelnen am Leben der Ge¬ sellschaft 18 Lernziele Die Schüler sollen lernen. Texte Inhaltlich und formal zu analysieren und ggf, deren ProduktIons-, Vermlttlungs- und Rezeptionsbedingungen zu untersuchen. Die Schüler sollen lernen: - sinnerfassend zu lesen - unbekannte Begriffe zu erfragen, nachzuschlagen bzw. aus dem Kontext zu erschließen - den Inhalt mündlich/schriftlich (mit/ohne Stichwort¬ zettel) darzustellen - einfache Strukturelemente zu ermitteln a) Aufbau (Textgliederung, Funktion von Einleitung und Schluß, Technik des Aufbaus) b) Personen (soziale Rollen, Beziehungen, Verhaltens¬ änderungen) c) syntaktisch-semantische Merkmale in ihrer Funktion; rhetorische Mittel d) Formelemente des Gedichts e) graphische Darstellung im Text, Wort-Bild-Kombi- nationen (Comic) f) Zuordnung zu literarischen Gattungen - die Problematik zu erkennen und darzustellen - die Bezüge zwischen Text und gesellschaftlicher Wirk¬ lichkeit darzustellen - die Autoren- und Wirkungsabsicht zu ermitteln - die Vermittlungsbedingungen von Texten zu untersuchen - die Voraussetzung für das Verstehen von Texten zu er¬ mitteln, die persönlichen Gründe für die Lektüre be¬ stimmter Texte festzustellen - die Wirkung eines Textes zu beschreiben ro o 2.2.3 Textsorten n infonnativ -ass-a* = = *»=« = = = a= sra^ appellativ unterhaltend II II Pragmatische bzw. expositor!sehe Texte h Berichte, Beschreibungen: 1) Lexikonartikel jj Sachbuchtext il Klappentext J Reportage n Tabellarische Übersicht j' Zeitungsartikel » Film Ästhe- tische Texte N Prosatexte jj Reisebeschreibung u h N H h ji Fabel Erzählung Kurzgeschichte Auszug aus Jugend¬ büchern Ganzschrift Epos Dramati sehe jj Texte |] II II II Bildgeschichte (Comic) dramatische Szene (Fernseh- bzw. Hörspiel) Gedichte h » n i 1 i * lyrisches Gedicht (Stimmungslyrik, humoristische Lyrik) konkrete Poesie Erzählgedicht Ballade 2.2.4 Methodisch-didaktische Hinweise (siehe auch Lehrplan 6, S. 35 ff) Es bietet sich an, Unterrichtsreihen durchzuführen, in die schwerpunktmäßig die Lernbereiche Produktion und Reflexion von Texten integriert werden. 1. Berichte. Beschreibungen - Auswahl von Texten, deren Inhalt im Erfahrungs- und Interessenbereich der Schüler liegt - Sachliche Informationen des Textes herausfinden lassen (ggf. Abgrenzung gegenüber kommentierenden Teilen des Textes) - Untersuchung des Aufbaus - Bestimmung auffälliger sprachlicher Merkmale des Textes - Untersuchung der Beziehung zwischen sprachlicher Ge¬ staltung des Textes und angesprochener Zielgruppe - Untersuchung, wie der Text an den Leser herangebracht wird; (Vermittlungsbedingung) 2. Reisebeschreibungen - siehe 1. - zusätzlich: Untersuchung der besonderen Möglichkeiten einer literarischen Form 21 3. Fabel - Auswahl der Fabeln entsprechend dem Fassungsvermögen der Schüler - Erfassen des Inhalts - Übertragung der dargestellten Verhaltensweisen auf den menschlichen Bereich - Erkennen und Formulieren der didaktischen Absicht (Wirkung auf den Leser) - Erfassen der Fabel als historischen Text - Untersuchung des Aufbaus und der sprachlichen Mittel - Begreifen der Funktion der Fabel als literarische Form 4. Erzählung/Kurzgeschichte - Auswahl von Texten, deren Inhalt im Erfahrungs- und Interessenbereich der Schüler liegt (Zusammenstellung der Texte nach inhaltlichen oder formalen Gesichtspunkten - je nach Intention) - Ermittlung von Inhalt und Aussageabsicht des Textes (Leitfragen) - Untersuchung des Aufbaus (z.B. einzelne Sinnabschnitte erkennen, Höhe- und Wendepunkte, Vorausweisungen/Rück- blenden, Tempuswechsel und seine Funktion usw.) - Bestimmung der wichtigsten sprachlichen Mittel im Hinblick auf die Aussageabsicht - Untersuchung der Erzählperspektive und Erzählhaltung - Untersuchung der Wirkung auf den Leser - sachgerechte Bezeichnung unterschiedlicher Textsorten 5. Auszug aus Jugendbüchern Ganzschrift - siehe 4. - zusätzlich: - Überblick über den Gesamtzusammenhang (z.B. durch graphische Darstellung, Inhaltsangaben, Charakteristiken) - Untersuchung der Vennittlungsbedingungen (Arbeit mit Verlagsprospekten, Klappentexten, Kata¬ logen, "Bücherecke" in Jugendzeitschriften, Rundfunk und Fernsehen usv.) 6. Epos Auszüge aus griechischen und germanischen Heldenepen (Parallelen zum Geschichtsunterricht) - Erfassen von Inhalt (Arbeitshilfen: Lexika usw.) und Aufbau (Zergliedernd oder mit Hilfe von Leitfragen) - Einordnen des Textes in den historischen/geographischen Zusammenhang (Gruppenarbeit) - Überblick über das gesamte Epos (z.B. Schülerreferate) - ggf. Beschreiben formaler Merkmale (Reim, Metrum, Strophenform) - 23 7. Dramatische Texte a. Bildgeschichte/ Comic oder b. dramatische Szene (Fernseh- bzw. Hörspiel) zu a: - Textauswahl nach Lesegewohnheiten und Interessen der Schüler - Untersuchen des Inhalts; Herausstellen des Wahrheits¬ gehaltes - Darstellen des Aufbaus (Spannungskurve) - Entwickeln eines Beschreibungsvokabulars für Comics - Untersuchen der Funktion von Bild und Text (evtl, durch Zuordnung unbeschrifteter Bilder zu den passenden Texten oder umgekehrt) - Untersuchen der Emblematik der Sprechblasen (Be¬ deutung unterschiedlicher Sprechblasenformen) - Ermitteln sprachlicher Besonderheiten in den Sprech¬ blasen (z.B. Lautmalerei, Schlagwörter usw.) - Untersuchen der Darstellungsweise zeitlicher Abläufe (Aufeinanderfolgen bzw. simultanes Darstellen) - Herausstellen der Figuren- und Handlungsschemata - Untersuchen der Rezeptions- und Vermittlungsbedingungen bei Comics - Ermitteln der Produktionsbedingungen (evtl. Gestaltung eigener Comics) 24 - zu b: - Auswahl von Szenen leicht verständlicher Dramen - Erschließung des Inhalts - Vorspielen der Szene - Erarbeiten der erforderlichen Darstellungsmittel des Schauspiels (z.B. Sprache, Mimik, Gestik usw.) - Herstellen der Hörspielfassung - Erarbeiten der erforderlichen Darstellungsmittel des Hörspiels (z.B. Dialog, Monolog, Geräusche, Über¬ blenden usw.) - zusätzlich möglich: Umformen einer Erzählung in einen dramatischen Text 8. Gedichte - Ausgehen von den Texten in den Lesebüchern - Gruppierungsmöglichkeiten: a. thematisch verwandte bzw. motivgleiche Gedichte b. Gedichte mit auffälligen Formen - Analysieren des Inhalts - Kennzeichnen der sprachlichen Mittel (Bilder; Wort-, Satz-, Gedanken- und Klangfiguren) - Beschreiben der formalen Merkmale (Vers, Reim, Metrum, Strophenform) - Kennenlemen auffälliger Merkmale bestimmter Gedichts¬ sorten - 25 - - angemessenes Vortragen - ggf. Form- und Inhaltsvergleiche - Ermitteln der Wirkung auf den Leser - 26 - Reflexion über Sprache (C) 1 2.3 2.3.1 Grammatik (Cq) 2.3.1.1 Syntax Richtziel: Die Schüler sollen den Bau der Sprache und die Leistung der einzelnen syntaktischen Mittel kennen¬ lernen. Sie sollen lernen, sprachliche Alternativen zu erkennen und situationsgemäß anzuwenden. Lernziele: Die Schüler sollen den Bau von Sätzen kennenlernen. 1. Sie sollen die Satzglieder und deren Funktion kennen¬ lernen. (Vgl. Plan 6, S. 43 f.) - Objekte Präpositionalobjekt in Abgrenzung zur Lokaladver¬ bialen. - Adverbiale Folgende Adverbiale sollen unterschieden werden können: Lokal-, Temporal-, Kausal-, Modal-, Final-, Konditional-, Instrumental-, Konzessiv-, Konsekutivadverbial rr - 27 - - Attribute Erarbeitung des Sachverhalts, daß neben dem Adjektiv auch andere Wortarten attributiv gebraucht werden können. 2. Sie sollen den zusammengesetzten Satz (Satzreihe, Satzgefüge) kennenlemen. (Vgl. Plan 6, S. 45) a. Systematisierung der Gliedsätze nach der inhalt¬ lichen Funktion (Subjekt-, Objekt-, Adverbial- und Attributsätze) b. Systematisierung der Gliedsätze nach der An¬ knüpfung (Konjunktionen, Pronomen, ohne An¬ knüpfung ) Die Schüler sollen die Wortarten in ihrer Form, Funktion und Leistung kennenlernen. (Vgl. Plan 6, S. 45 f.) - Verb Genera verbi Modi - Pronomen Behandlung aller Pronomen: Personal-, Possessiv-, Demonstrativ-, Indefinit-, Interrogativ-, Relativ-, Reflexivpronomen 2.3.1.2 Semantik Richtziel: Die Schüler sollen Grundeinsichten in die Semantik und Wortbildungslehre gewinnen. JSeorg-E ck 1 > t-însttti i* für mtci nationale i •• ■ huno Bfcs'-ine 1 -9 •fchulbucnuiüliothefc I O Lernbereich: Reflexion über Sprache CG Gruppe: Grammatik (Semantik) Lernziele Möglicher Lerninhalt bzw. Themen Methodisch-didaktische Hinweise Integration der Lembereiche Vgl. Plan 6, S. 5o ff. Zusätzlich: Die Schüler sollen die Bildhaftigkeit der Sprache erkennen. nie Schüler sollen lernen. Begriffe zu definieren und zu klassifizieren. Metaphern z.B. "Stuhlbein" Redensarten z.B. "Das Gras wachsen hören" Sprichwörter z.B. "Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht." Gruppierung von Bezeichnungen nach gemeinsamen Merkmalen; Ober- und Unterbegriffe; Grundbegriffe und abhängige Begriffe (Begriffe für Teil und Ganzes, Abhängigkeit von Begriffen) Vergleich: ursprüngliche Be¬ deutung - übertragene Bedeutung (Veranschaulichung durch Bild¬ material) Definitionsspiele "Was 1st das?" "Was verstehts du unter "Wozu gehört das?" Umgang mit Lexika und Katalogen Zusammenarbeit mit anderen Fächern, z.B. Biologie (Unterscheidung nach Arten, Gattungen, Klassen) 2.3.2 Sprachrichtigkeitsunterricht (Cr) Richtziel: Die Schüler sollen eine relative Sicherheit in der deutschen Rechtschreibung und Zeichensetzung er¬ langen. Lernziele (Vgl. Plan 6, S. 56): 1. Schärfung - Konsonantenverdoppelung in Fremdwörtern (z.B. Appetit) 2. Dehnung - Verschiedene Schreibweise gleichklingender Wörter (z.B. mahlen - malen) - Unterscheidung i und ie in deutschen Wörtern (z.B. wider - wieder) - Unterscheidung i und ie in Fremdwörtern (z.B. Maschine - Regierung) - Suffixe ohne Dehnungszeichen (z.B. -sal; -bar usw.) 3. gleich und ähnlich klingende Laute und Kosonanten- verblndungen - Ausnahmen beim Umlaut: e statt ä (z.B. Kante - kentern; Überschwang - überschwenglich; Stange - Stengel) - ä in Fremdwörtern: Präfix prä- Suffixe -än, -äne, -är, -ät (z.B. Präsident, Kapitän, Revolutionär, Universität usw. ) - i, U, y ln Fremdwörtern (z.B. Menü, Pony usw.) - Suffixe -ig, -lieh, -isch (z.B. sonnig, täglich, verführerisch) - end oder ent? (z.B. endlich, entscheidend, öffentlich usw.) - 31 - st, tst, dst beim Superlativ (z.B. am bescheidensten, am geeignetsten, am be- deutensten) - ph in Fremdwörtern aus dem Griechischen (z.B. Alphabet) Hinweis: Heute vielfach Schreibweise auch mit f 4. s-Laute in Fremdwörtern (z.B. Disharmonie, Chance, Prokurist usw.) 5. Groß- und Kleinschreibung - Möglichkeit der Substantivierung aller Wortarten (z.B. mit Weh und Ach, ohne Wenn und Aber, das A und 0 usw.) - Sonderfälle (z.B. das Recht - er hat recht; er trägt Leid - Es tut mir leid usw.) - Feste Verbindungen (z.B. jung und alt usw.) - Bezugswörter (z.B. Die großen Bäume werden gefällt, die kleinen bleiben stehen) 6. Getrennt- und Zusammenschreibung - je nach Bedeutung des Wortes (z.B. etwas zuschicken - etwas zu schicken; freisprechen - frei sprechen) 32 - 7. Zeichensetzung (Vgl. Plan 6, S. 58) - Komma im zusammengesetzten Satz - Strichpunkt - Bindestrich: 1. als Ersatz für Wortteile 2. zur Gliederung unterschiedlicher Zusammensetzungen 3. zur Gliederung von Zusammensetzungen mit Ab¬ kürzungen oder Zahlen 2.4 Arbeitstechniken (D) Richtziel: Die Schüler sollen grundlegende Arbeitstechniken im Bereich mündlicher und schriftlicher Kommunikation kennen und anvrenden lernen. Arbeitstechniken (Vgl. Plan 6, S. 59 ff.) sollten in Klasse 7 beherrscht werden. Sie stellen eine Voraus¬ setzung für sinnvolles Arbeiten in den oberen Klassen dar. Ständiges Üben der Techniken ist unerläßlich. - 33 - Notizen Notizen Notizen O O