RAHMENPLAN Integrierte Gesamtschule Mecklenburg-Vorpommern Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur W el t k u n d e Jahrgangsstufen 5/6 Erprobungsfassung 2004 Impressum Herausgeber: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern, Werderstr. 124, 19055 Schwerin Rahmenplan-Kommission: Petra Köster, L.I.S.A. Jutta Meier, IGS Borwinschule Rostock Ines Dobbek, IGS Borwinschule Rostock Birgit Kählert, IGS »Johann Wolfgang v. Goethe« Herstellung: Satz und Gestaltung - dekas GmbH Rostock Vorwort Ausgehend vom Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule übernimmt der Lernbereich Weltkunde eine wichtige Rolle bei der Erziehung zu Demokratie und Partizipation. Die Orientierung an Schlüsselproblemen der Gegenwart und nahen Zukunft erfordert eine komplexe Sicht, die sich aus der Perspektive mehrerer Fächer besonders gut erschließen lässt. Die fächerverbindende Betrachtung von Themen unter geografi- schen, historischen und sozialen Aspekten fördert in besonderer Weise die Entwicklung des vernetzten Denkens, die Handlungskompetenz und die Motivation der Schüler. Das Kennen lernen anderer Lebens- und Kulturräume und die Entwicklung von Toleranz und Akzeptanz gegenüber dem „Anderssein“ macht die eigene Identität im regionalen, nationalen und europäischen Rahmen verstärkt bewusst. Die verschiedenen Perspektiven auf die Themenbereiche erleichtert es den Schülern, die unterschiedlichen Motivationen menschlichen Handelns sowie die Bindung von Werten und Normen an Kultur- und Zeiträume zu erkennen. Prof. Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur 1 Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort .............................................................................................. 1 1 Die Orientierungsstufe und die Jahrgangsstufen 5 und 6 der integrierten Gesamtschule................................... 4 1.1 Aufgaben und Ziele ............................................................. 4 1.2 Kompetenzen .......................................................... 4 1.3 Unterrichtsgestaltung ................................................... 6 1.4 Gewaltprävention ......................................................... 6 1.5 Neue Medien im Unterricht ................................................... 7 1.6 Beschreibung der Lernentwicklung und Bewertung der Schülerleistungen ............................ 7 1.7 Projekte ............................ 8 2 Der Beitrag des Faches Weltkunde zur Entwicklung von Kompetenzen ............................... 10 2.1 Ziele ............................................ 10 2.2 Fachdidaktische Grundsätze...................................................11 2.3 Unterrichts- und Arbeitsformen ...... 11 2.4 Leistungsbewertung und Lernentwicklung ............................ 12 3 Zur Arbeit mit dem Rahmenplan ......................................... 12 4 Fachplan ................................................................................ 13 4.1 Themenbereich Die Erde - unser Lebensraum ....................... 13 4.1.1 Thema: Die Gestalt unserer Erde - Vorstellungen und Wirklichkeit ...................................................................... 13 4.1.2 Thema: Die Kinder dieser Erde ............................................... 14 4.2 Themenbereich: Leben und Wirtschaften in verschiedenen Zeiten und Räumen ........................................ 14 4.2.1 Thema: Die Zeit - ein Maßstab des Lebens ........................... 14 4.2.2 Thema: Auf den Spuren unserer Vorfahren ............................ 15 4.2.3 Thema: Vom Erz zum Stahl..................................................... 16 4.2.4 Thema: Landwirtschaft in verschiedenen Teilen Deutschlands ............................................................... 17 4.2.5 Thema: Leben mit und am Wasser......................................... 17 4.2.6 Thema: Ägypten - ein Beispiel für eine frühe Hochkultur .............................................................................. 18 4.3 Themenbereich: Europa - eine Reise durch Raum und Zeit ........................................................................ 20 4.3.1 Thema: Europa - ein vielgestalteter und vielseitiger Kontinent .............................................................. 20 4.3.2 Thema: Mit dem Zug durch Europa ....................................... 21 5 Projektideen ........................................................................... 24 5.1 Die Erde - Unser Lebensraum ................................................ 24 5.2 Leben und Wirtschaften in verschiedenen Zeiten und Räumen ........................................................................... 24 5.3 Europa - eine Reise durch Raum und Zeit ............................. 25 3 4 1 Die Orientierungsstufe und die Jahrgangsstufen 5 und 6 der integrierten Gesamtschule 1.1 Aufgaben und Ziele Die Jahrgangsstufen 5 und 6 bilden eine schulorganisatorische und pädagogische Einheit, in der –jeder Schüler zu seiner Orientierung die eigene Lern- und Leistungsfähigkeit so- wie seine Interessengebiete zur Vorbereitung auf die spätere Wahl seines Bil- dungsweges erkennen lernen soll, –jeder Schüler die Möglichkeit erhält, sich auf die Anforderungen des Sekundar- bereiches I vorzubereiten. Die beiden Schuljahre sind eine Phase der Fremd- und zunehmend der Selbstbe- obachtung. Daraus ergibt sich die individuelle Förderung des Schülers. Weder in ih- ren Lerninhalten noch in ihren Lernformen ist die Orientierungsstufe einseitig auf ei- nen der weiterführenden Bildungsgänge ausgerichtet. In dieser Phase sind –die Lerninhalte und Lernformen der Grundschule aufzugreifen und fortzuführen; –die Schüler an neue Inhalte und Arbeitsweisen heranzuführen; –die individuellen Begabungen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Neigungen und Interes- sen des Schülers durch gemeinsames Lernen im binnendifferenzierten Klassen- unterricht zu ermitteln; –die Lernprozesse so zu gestalten, dass Schüler sich selbst erproben können; –Schülern und Eltern durch geeignete Leistungsbeurteilungen und individuelle Beratung Orientierungen für die Wahl des weiterführenden Bildungsganges ab Jahrgangsstufe 7 zu geben. 1.2 Kompetenzen Wichtigstes Ziel von Schule ist es, dem jungen Menschen zu einer Handlungskompe- tenz zu verhelfen, die für seine Lebensbewältigung wichtig ist. Dazu gehören neben dem Erwerb von Sachkompetenz auch die Entwicklung von Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz. Die Rahmenpläne für die Jahrgangsstufen 5 und 6 basieren auf einem ganzheitlichen Bildungsansatz, der zum Ziel hat, die Schüler zu selbst verant- wortetem und selbst bestimmtem Handeln zu befähigen. Dies bedeutet: •Der Unterricht in jedem einzelnen Fach leistet dazu seinen spezifischen Beitrag. •Der Lehrer hat in jedem einzelnen Fach zu prüfen, inwiefern es diesem Anspruch gerecht wird und dem Schüler eine praxis- und lebensrelevante Sachkompetenz vermittelt. •Im Unterricht aller Fächer ist die Entwicklung sowohl der Sach-, als auch der Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz von gleichrangiger Bedeutung. Die folgende Darstellung trägt Modellcharakter und dient dem Ziel, Lernen als mehr- dimensionalen Prozess zu beschreiben. Die Kompetenzen, die zur Handlungskompetenz führen, sind in ihrer wechselseitigen Bedingtheit zu sehen, sie durchdringen sich gegenseitig und werden in der tätigen Auseinandersetzung mit fachlichen und fachübergreifenden Inhalten des Unterrichts erworben. Die Fachpläne –verdeutlichen durch die Ziele und Inhalte den spezifischen Beitrag zur Ausprä- gung der Kompetenzen, –verweisen auf jene Lernsituationen, die für die Entwicklung bestimmter Kompe- tenzen günstig scheinen. 5 In der nachfolgenden Tabelle werden Aspekte der Kompetenzen beispielhaft und all- gemein dargestellt. Konkrete Hinweise der Interpretation und Umsetzung der Kompetenzen sind den einzelnen Fachplänen zu entnehmen. Sachkompetenz Methodenkompetenz Selbstkompetenz Sozialkompetenz –Fachwissen er- – rationell arbeiten – eigene Stärken – mit anderen ge- werben und – Lernstrategien und Schwächen meinsam lernen verfügbar halten entwickeln erkennen und – eine positive –Können ausbilden – Arbeitsschritte einschätzen Grundhaltung –Zusammenhänge zielgerichtet planen –Selbstvertrauen anderen gegen- erkennen und anwenden und Selbststän- über einnehmen –in einer Disziplin – unterschiedliche digkeit entwickeln – anderen einfühl- erworbenes Wis- Arbeitstechniken – Verantwortung sam begegnen sen und Können sachbezogen und übernehmen und – sich an vereinbar- sowie gewonnene situationsgerecht entsprechend te Regeln halten Einsichten in anwenden handeln – solidarisch und Handlungszusam- – Informationen be- –sich selbst Arbeits- tolerant handeln menhängen an- schaffen, spei- und Verhaltens- – mit Konflikten wenden chern, im spezifi- ziele setzen angemessen – Wissen zu sach- schen Kontext – zielstrebig und umgehen bezogenen Urtei- bewerten, sachge- ausdauernd u. a. len heranziehen recht aufbereiten arbeiten u. a. – Probleme erken- – mit Erfolgen und nen, analysieren, Misserfolgen flexibel verschie- umgehen dene Lösungswe- – Hinweise anderer ge erproben aufgreifen –Ergebnisse struk- – Hilfe leisten turieren und prä- und annehmen sentieren u. a. u. a. 6 1.3 Unterrichtsgestaltung Die Schule muss dazu beitragen, dass die Heranwachsenden zu lebenslangem und selbst verantwortetem, selbst gesteuertem Lernen befähigt werden. Deshalb sind verstärkt Lernsituationen zu schaffen, in denen die Schüler ihrem Ent- wicklungsstand entsprechend selbstständig – allein oder mit anderen – Lernprozesse vorbereiten, interaktiv gestalten, reflektieren, regulieren und bewerten. Rahmenpläne können als zentrale Vorgaben nicht auf die Spezifik einer konkreten Unterrichtssituation eingehen. Die Arbeit mit dem Rahmenplan erfordert –die Lernvoraussetzungen der Schüler und ihre Alltagserfahrungen zu berück- sichtigen, –in beiden Jahrgangsstufen den Unterricht binnendifferenziert und mit Blick auf die Ausprägung aller Kompetenzen beim Schüler zu gestalten. Das Kompetenz-Modell als gemeinsame Basis der Rahmenpläne ermöglicht es, dass die Fächer unter Wahrung ihrer Selbstständigkeit enger zusammenrücken. Damit wird eine intensive Kooperation der Lehrer einer Klasse notwendig. Zugleich wird fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen nicht mehr nur über Themen/Inhalte, sondern auch über Kompetenzen definiert. Schulinterne Abstimmungsprozesse, insbesondere auf der Ebene des Lehrerkolle- giums einer Klasse, sind unverzichtbar, um den Unterricht entsprechend der Ziele und Aufgaben der Orientierungsstufe und der Jahrgangsstufen 5 und 6 der integrier- ten Gesamtschule gestalten zu können. 1.4 Gewaltprävention Alle im Erziehungsprozess Beteiligten – Lehrer, Eltern, Schüler – haben die gemein- same Aufgabe, zu Respekt, Toleranz und zu einem gewaltfreien Miteinander zu erzie- hen. In der Schule ist die gleichberechtigte Ausbildung und Förderung aller Kompetenzen im Unterricht eine wesentliche Maßnahme zur Gewaltprävention. Hier sollen die Schüler ausgebildet und darin bestärkt werden, Konflikte gewaltfrei zu lösen und bei auftretenden Formen von Gewalt intervenieren zu können. Regeln des Miteinander und Handlungsmuster dazu sollen in der Schule vereinbart und erprobt werden. Insbesondere das projektorientierte Lernen ermöglicht eine aktive Auseinanderset- zung mit dem Thema der Gewalt. Beispiele hierfür sind: •Sport gegen Gewalt •Gewaltprävention auf dem Schulhof •Anti-Gewalt-Woche •Aktion Gewaltfreie Schule •Schüler-Moderatoren •Konflikt-Schlichtergruppen •Kriminalpräventiver Unterricht Die „Handreichung zur Gewaltprävention für die Schulen in Mecklenburg- Vorpommern“ (2000) gibt zahlreiche Hinweise und Anregungen, die konsequent im Unterricht umgesetzt werden sollen. 7 1.5 Neue Medien im Unterricht Schulische Bildung schließt heute mehr denn je den Umgang mit Medien und die Vorbereitung auf die Informations- und Mediengesellschaft ein. Multimedia und Internet (zusammengefasst unter dem Begriff Neue Medien) tragen zur Veränderung der Ansprüche an Schule und zu einer neuen Lernkultur bei. Für den Einsatz Neuer Medien im Unterricht werden sowohl Medienecken als auch die vorhandenen Computer-Fachräume genutzt. •Zu den bisherigen Methoden der Informationsrecherche tritt die Nutzung elektro- nischer Informationsquellen. Dem kritischen Umgang mit den Recherche- Ergebnissen kommt hierbei erhöhte Bedeutung zu. •Neue Medien verändern das Produzieren von Texten, führen zu anderen Text- sorten und erfordern andere Methoden der Textrezeption. •Neue Medien eröffnen neue Präsentationsmöglichkeiten. Der schülerbezogene Einsatz Neuer Medien verändert die Lehr- und Lernprozesse: • Die Nutzung einer Medienecke erfordert unterschiedliche Sozial- und Organisa- tionsformen des Lernens. •Die Selbstständigkeit der Schüler, ihre Kreativität können ebenso erhöht werden wie ihre Verantwortung für die Arbeitsergebnisse. •Durch den Einsatz geeigneter Software-Module können Lernprozesse individua- lisiert werden, gerade für die Jahrgangsstufen 5 und 6 bieten Neue Medien eine Chance der Binnendifferenzierung. •Authentizität und Öffnung des Unterrichts nehmen zu (z. B. durch E-Mail- Kontakte). 1.6 Beschreibung der Lernentwicklung und Bewertung der Schülerleistungen Das Kompetenz-Modell mit seinem erweiterten Lernbegriff bietet die Möglichkeit, den Schüler in seiner Gesamtpersönlichkeit zu würdigen. Damit wird der Leistungsbegriff nicht ausschließlich an Fachlich-Kognitivem festgemacht: Sach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz haben Zielstatus. Dies erfordert Veränderungen in der Beobachtungs-, Beschreibungs- und Bewertungspraxis. Das heißt, –das Lernen als individuellen Prozess zu sehen, der aber in einem sozialen Kontext erfolgt; –nicht vorrangig Defizite aufzuzeigen, sondern bereits Erreichtes bewusst zu ma- chen und realistische Perspektiven zu eröffnen; –Fehler nicht nur festzustellen, sondern Fehler und Umwege als Lernchance zu nutzen; –Bewertungskriterien offen zu legen, zu erläutern und gegebenenfalls die Schüler in die Festlegung der Kriterien einzubeziehen; –den standardisierten Leistungsfeststellungen für alle Schüler individuelle Lern- erfolgskontrollen hinzuzufügen; –die Fremdeinschätzung durch Lehrer um die Fremd- und Selbsteinschätzung durch Schüler zu erweitern; –eine ergebnisorientierte um eine prozessorientierte Leistungsbewertung zu er- gänzen. 8 Es sind Lernsituationen zu nutzen bzw. zu schaffen, in denen der Schüler in altersge- mäßer Weise an der Ausbildung seiner Kompetenzen arbeiten kann. Die Schullaufbahn-Empfehlung in der Jahrgangsstufe 6 der Orientierungsstufe ist die Grundlage für die Elternentscheidung über den weiteren Bildungsgang des Schülers. Transparente Leistungsbewertungen und aussagekräftige Beschreibungen der Lern- entwicklung haben einen großen Stellenwert. Mit Blick auf eine fundierte Schul- laufbahn-Empfehlung ist der Schüler nicht nur in Leistungs-, sondern auch in vielfälti- gen Lernsituationen aufmerksam zu beobachten, das für jeden einzelnen Schüler Besondere ist festzuhalten. In die Schullaufbahn-Empfehlung gehen die unterschied- lichen Sichtweisen der Fachlehrer ein. Erst dies ermöglicht eine aussagekräftige Empfehlung über die weitere Schullaufbahn. 1.7 Projekte Grundanliegen von Projektarbeit ist handlungs- und produktorientiertes Problem- lösen. Projekte unterscheiden sich durch –ihre Inhalte, –die Organisationsform (Klassenprojekte, Projekte mehrerer [Parallel-] Klassen, Schulprojekte), –ihre Dauer (Miniprojekte, Tages- und Wochenprojekte bzw. Projekte über einen längeren Zeitraum). Nach Auswahl eines Projektthemas unter Einbeziehung der Interessen der Schüler wird der mögliche Beitrag der einzelnen Fächer abgesteckt. In allen Rahmenplänen der Fächer sind Anregungen für mögliche Projekte ausgewie- sen. Die folgende Übersicht bietet zur Information aller Fachlehrer eine Auswahl aus diesen Themen an. Unter Berücksichtigung der Spezifik der Fächer und des Schulstandortes sind von den beteiligten Lehrern Ergänzungen vorzunehmen und schulinterne Festlegungen zu treffen. Auswahl möglicher Projektthemen Fach Projektthemen Biologie Es sind bei jedem Thema fachbezogene mögliche Projekte genannt. Deutsch • Einsichten in einen Lebensbereich (Zeitungsprojekt, Buchproduktion usw.) •Bewältigung einer Lebenssituation •Klärung eines Problems •Herstellung eines Gegenstandes (Sprachspiel, Kalender usw.) •Lektüre eines Kinderromans Englisch • Die Welt von morgen •Tiere aus aller Welt •Andere Länder, andere Sitten •Mode im Wandel der Zeiten •Unsere Klasse (eine Homepage für das Internet) 9 Fach Projektthemen Evangeli- • Brot für die Welt sche • Leistung und Gerechtigkeit Religion • Tod als Beruf •Sakrale Räume Geografie • Beim Öko-Bauern •Der Boden/Gewässer/Wälder •Urlaub an der Küste/Seenplatte •Fischerei •Häfen, Handel und Verkehr Geschichte • Wir arbeiten und bauen wie die Menschen der Steinzeit •Schrift und Kultur •Zivilisation und Umwelt – die Veränderung und Nutzung der Natur durch den Menschen •Das griechische Theater •Kinderalltag – heute und in der Antike Informati- • Ein Besuch lohnt sich – Ausflugsziele der Region sche Grund- • Wo und wie finde ich Informationen? bildung • Computer-Spiele auf dem Prüfstand Katholische • Miteinander leben -Erfahrungen in der Gruppe Religion • Zeitreisen: Leben zur Zeit König Davids/Jesu •Singen – Textanalyse – Komponieren eines neuen geistlichen Liedes •Gestaltung einer jüdischen Minora •Einstudieren eines Weihnachtsstückes Kunst und • Das wirkliche Leben eines Königs im Mittelalter Gestaltung • Das Rätsel der Pyramiden und ihrer Erbauung •Das Phänomen Farbe •Tier und Mensch •Türme Mathematik • Heimische Gewässer als Lebensraum der Fische •Unsere Küste und ihre Leuchttürme •Hansestädte gestern und heute •Schlösser und Herrenhäuser in unserem Land •Heimische Wälder Physik • Messgeräte und Einheiten aus der Vergangenheit •Bau einer Sonnenuhr •Fotografieren gestern und heute •Orientierung im Gelände •Lärm macht krank 10 2 Der Beitrag des Faches Weltkunde zur Entwicklung von Kompetenzen 2.1 Ziele Die veränderten Anforderungen durch Berufswelt und Gesellschaft stellen neue Ansprüche an die Bildung junger Menschen. Die Heranwachsenden müssen in der Lage sein, Probleme zu erkennen, in Zusammenhängen denken zu können und ver- antwortlich zu handeln. Da die Probleme in vielfältiger Wechselbeziehung miteinander stehen, ergibt sich die Notwendigkeit zu fächerverbindendem Lernen. Gerade die Fächer Geschichteund Geografiebieten den Schülern Gelegenheit, das Zusammenleben der Menschen in ihrem Lebensraum in Vergangenheit, Gegenwart und naher Zukunft zu untersuchen. Dabei gewinnen die Schüler Einblick in die wechselseitigen Beziehungen kultureller, gesellschaftlicher, politischer, wirtschaftlicher und räumlicher Bedingungen. Der Erwerb von soliden fachlichen Kenntnissen ist für die Durchdringung und Bearbeitung von fächerverbindenden Inhalten von grundlegender Bedeutung. Der Weltkundeunterricht hat das Ziel, die Schüler zu befähigen, gesellschaftliche, histo- rische und geografische Probleme im Zusammenhang zu erkennen, mögliche Lösungsstrategien zu diskutieren, verschiedene Lernmethoden und Arbeitstechniken eigenständig auszuwählen und anzuwenden. Dabei hat die Entwicklung von Teamfähigkeit und kooperativem Lernen einen besonderen Stellenwert. Sachkompetenz Die Schüler –haben Kenntnisse über das Leben und Wirtschaften in unterschiedlichen Räumen zu unterschiedlichen Zeiten, insbesondere in Deutschland und Europa und erkennen die wechselseitigen Beziehungen zwischen Mensch und Natur, –erkennen historische Zusammenhänge und entwickeln ein Verständnis von ihrer Kausalität, –verfügen über topographische Grundkenntnisse für die Orientierung auf der Erde, in Deutschland und Europa in Vergangenheit und Gegenwart, –können weltkundliche Sachverhalte multiperspektivisch betrachten, Hypothesen bilden und diese begründet erklären, –können erworbene Kenntnisse und Einsichten verknüpfen, um weltkundliche Sachverhalte beurteilen zu können. Methodenkompetenz Die Schüler können –zunehmend selbständiger Informationen beschaffen, auswerten und verarbei- ten, –angemessen mit den Fachtermini von Geschichte und Geographie umgehen, – mit Modellen, Klimadiagrammen, geologischen Tabellen, historischen Quellen und thematischen Karten arbeiten, –Arbeitsaufträge selbstständig planen und Lösungen entwickeln, –Unterrichtsergebnisse mit Hilfe verschiedener Präsentationsmethoden darstel- len. 11 Sozial- und Selbstkompetenz Die Schüler sind bereit und fähig, –einander zuzuhören, –gemeinsam Regeln für das Verhalten und Lernen in der Gruppe zu beschließen und sich daran zu halten, –konstruktiv und zielgerichtet in Kleingruppen zu arbeiten sowie Arbeitsergeb- nisse zu präsentieren, –Konflikte auszuhalten, in Konfliktsituationen angemessen zu reagieren und ge- meinsam Probleme zu lösen, –Interesse am Ursprung der Dinge und ihrer Entwicklung zu gewinnen, –kreativ, eigenverantwortlich und pflichtbewusst zu handeln, –verschiedene Perspektiven und Standpunkte einzunehmen und sich im Diskurs mit anderen auseinandersetzen zu können, – Verständnis, Toleranz und Akzeptanz gegenüber dem „Anderssein“, „Anders- denken“ und „Andersleben“ zu entwickeln. 2.2 Fachdidaktische Grundsätze Weltkunde versteht sich in den Jahrgangsstufen 5 und 6 als Lernbereich der politischen Bildung im Rahmen des gesellschaftlichen Bildungsauftrages. Die Themen werden aus historischer, geografischer und sozialer Sicht dargestellt, Problemlösungsstrategien er- arbeitet und Handlungsmöglichkeiten diskutiert. Dadurch lernen die Schüler ihre Lebenswirklichkeit in ihrer Ganzheit zu erkennen und Probleme im Gesamtzu- sammenhang wahrzunehmen. Der integrative Ansatz ermöglicht die multiperspektivi- sche Betrachtungsweise der gesellschaftlichen Wirklichkeit und erfordert in besonde- rem Maße die Entwicklung von Kreativität, Teamfähigkeit und Vernetzungsfähigkeit. Die Themen sind Impulse für aktives Lernen, dessen Ziel es ist, durch fragend-for- schendes Lernen die Entwicklung von Sach-, Methoden-, Selbst- und Sozialkom- petenz miteinander zu verzahnen. Ausgehend vom bereits erreichten Entwicklungsstand der Schüler und dem vorhan- denen Interesse am Neuen steht die Schülerorientierung im Vordergrund. Der Unterricht erfolgt auf der Grundlage kooperativer Arbeitsformen, geht von der Erfahrungswelt der Schüler aus und folgt den Prinzipien Vom Einfachen zum Schwierigen, Vom Konkreten zum Allgemeinen. Gerade in den Jahrgangsstufen 5 und 6 ist ein Maximum an Anschaulichkeit geboten. 2.3 Unterrichts- und Arbeitsformen Im Weltkundeunterricht sind neben dem Frontalunterricht vielfältige geöffnete Unter- richtsformen zu praktizieren. Partner- und Gruppenarbeit sind Voraussetzung, um in Kleingruppen das selbstständige Lösen von Aufgaben durch kooperatives Lernen zu üben und Ergebnisse angemessen zu präsentieren. Handlungsorientierter Unterricht motiviert besonders in dieser Altersstufe und fördert zugleich eine altersangemessene Entwicklung der Kompetenzen als Grundlage die- ser Form von Unterricht. Die Aufgabenstellungen sind so zu formulieren, dass ihre Lösung den Austausch von unterschiedlichen Meinungen und Diskursfähigkeit sowie die mehrperspektivische Betrachtung erfordert. 12 Für Frei- und Projektarbeit lassen sich viele Themen finden, die der Komplexität des Lernbereiches und der Entwicklung der Kompetenzen gerecht werden (vgl. auch Projektideen und fakultative Inhalte). In den Weltkundeunterricht sind Neue Medien zu integrieren. 2.4 Leistungsbewertung und Lernentwicklung Die Leistungsbewertung dient der Information des Schülers über den Stand seiner Lernentwicklung sowie seiner jeweiligen sozialen und individuellen Leistungs- fähigkeit und Leistungsbereitschaft. Auf der Grundlage des Kompetenzansatzes mit seinem erweiterten Lernbegriff kann die Leistungsbewertung vor dem Hintergrund der gesamten Schülerpersönlichkeit nur die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten berücksichtigen, die Gegenstand des Unterrichts waren. Es sind mündliche, schriftliche und praktische Leistungen zu bewerten. Die Leistungsbewertung berücksichtigt alle im Unterrichtsprozess individuell oder gemeinschaftlich erbrachten Leistungen. Es sollte auf ein angemessenes Verhältnis von Einzel- und Gruppenleistungen geachtet werden. Das besondere Profil des Lernbereiches Weltkunde fordert es in hohem Maße, soziales Lernen zu berücksich- tigen, denn zu den Zielen der politischen Bildung insgesamt gehört es, soziale Lernprozesse zu ermöglichen und zu fördern. Vor diesem Hintergrund und unter dem Aspekt der Leistungsvielfalt der Schüler in einem stark binnendifferenzierten Lernbereich ist auf ein ausgewogenes Verhältnis von standardisierten und individua- lisierten Leistungsbewertungen zu achten. Eine prozessorientierte Leistungsbe- wertung ermöglicht es, längerfristige Lernprozesse und Lernentwicklungen sowie Erfolge des sozialen Lernens besser zu würdigen. 3 Zur Arbeit mit dem Rahmenplan Der Rahmenplan beschreibt den Weltkundeunterrichts in den Jahrgangsstufen 5 und 6 der integrierten Gesamtschulen, die als Einheit betrachtet werden. Der Rahmen- plan ist in Themenbereiche und Themen gegliedert. Die Themen werden durch Ziele, Inhalte und Hinweise konkretisiert. Die Themenund die sich daraus ergebenden Ziele, die aufgeführten Begriffesowie der topografische Merkstoffsind verbindlich. Die obligatorischen Inhaltesind für etwa 2/3 der Unterrichtszeit ausgewiesen. Die mit Fgekennzeichnete Inhalte haben einen fakultativen Charakter und sind als Anregungen gedacht, wobei auch die Interessen der Schüler einzubeziehen sind. Die Hinweisedienen lediglich als Empfehlung. Eingesetzte Unterrichtsmittel, wie z. B. thematische Wandkarten werden im Allgemeinen nur bei der Einführung ausgewie- sen. Der Einsatz Neuer Medien ist zu gewährleisten. Die Besonderheiten dieses Lernbereiches ermöglichen es, dass die Schüler in den Jahrgangsstufen 5 und 6 Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, um mit geöffneten und handlungsorientierten Unterrichtsformen arbeiten zu können. Somit liegt ein wei- terer Schwerpunkt des Weltkundeunterrichts im Erwerb von Lern- und Arbeitstech- niken. Dazu bedarf es der Abstimmung im schulinternen Lehrplan und der Zusam- menarbeit mit anderen Fachkollegen auf der Jahrgangsstufen-Ebene. 13 4 Fachplan 4.1 Themenbereich Die Erde – unser Lebensraum 4.1.1 Thema Die Gestalt unserer Erde – Vorstellungen und Wirklichkeit Ziele Die Schüler kennen die kugelähnliche Gestalt der Erde sowie die Beweise dafür. Sie erfassen die Bedeutung der Entdeckungsfahrten für die Erweiterung des Weltbildes der Menschen. Die Schüler sind fähig, mit den Arbeitsmitteln Atlas und Globus um- zugehen, sich auf der Erde und in Deutschland zu orientieren, einfache Lagebezie- hungen herzustellen sowie Merkmale der Großlandschaften zu erkennen und zu ver- gleichen. Inhalte Hinweise Voraussetzungen und Folgen der Globus, Satellitenbilder Entdeckungsfahrten um 1500 Modellbau: Globus –kugelähnliche Gestalt der Erde Stationslernen, Freiarbeit – Weltbilder F:Bewegungen der Erde und ihre Folgen F:Die Erde – Teil unseres Son- nensystems F:Erforschung des Weltraums Vom Nordpol zum Südpol zu Fuß Atlas, Globus, Physische Weltkarte –Gliederung der Erde Säulendiagramm – Möglichkeiten der Orientierung Projekte (s. Abschnitt 5.1) Vom Kap Arkona bis zur Karten: Politische Gliederung Europas Zugspitze – Orientierung in bzw. Deutschlands Deutschland Reliefkarte –Lage in Europa, Größe und Puzzle, Stadtplan Einwohnerzahl Bildbeschreibungen –Bundesländer und Landes- hauptstädte –Berlin als Bundeshauptstadt –naturräumliche Gliederung in Großlandschaften und deren Merkmale F:Deutschland – von der Teilung zur Einheit Begriffe Kontinent, Ozean, Tiefland, Mittelgebirgsland, Hochgebirge, Pole, Äquator, Gradnetz, Bundesrepublik, Bundeshauptstadt, Bundesland, Landeshauptstadt Topografischer Merkstoff Alle Kontinente und Ozeane, Bundesländer, Landeshauptstädte, Nachbarländer, Rhein, Weser, Elbe, Oder, Donau, Bodensee, Nordsee, Ostsee, Norddeutsches Tief- land, Mittelgebirgsland, Alpenvorland, Alpen ( Zugspitze 2963m ) Fläche: 357.000 Quadratkilometer, Einwohner: ca. 81 Mio. (1999) 4.1.2 Thema: Die Kinder dieser Erde Ziele Die Schüler kennen die Lebenssituationen von Kindern aus verschiedenen Natur- räumen. Dabei dringen sie in die Zusammenhänge zwischen Naturbedingungen und Lebensweise ein. Außerdem setzen sich die Schüler mit den unterschiedlichen Le- bensbedingungen von Kindern in den Entwicklungsländern auseinander und reflek- tieren in diesem Zusammenhang ihre eigenen Lebensumstände, entwickeln Mitge- fühl, Verständnis und die Bereitschaft zu solidarischem Handeln. Inhalte Hinweise Stippvisite bei Kindern im Eis, in Weltkarte der Wüste und im Regenwald Gruppenarbeit –Einfluss der Natur auf die Le- Rollenspiele, bensweise der Menschen in Einführung Klimadiagramm diesen unterschiedlichen Naturräumen •kalte Gebiete •trockene, heiße Gebiete •feuchte, heiße Gebiete Gleiche Chancen für alle Kinder? Gruppenarbeit, Freiarbeit Projekte (s. Abschnitt 5.1) F:UN-Kinderkonventionen 4.2 Themenbereich: Leben und Wirtschaften in verschiedenen Zeiten und Räumen 4.2.1 Thema: Die Zeit – ein Maßstab des Lebens Ziele Die Schüler erhalten eine Vorstellung von dem unsichtbaren, jedoch ständig voran- schreitenden Phänomen Zeit und erkennen, dass alles in der Vergangenheit Ge- schehene Spuren hinterlassen hat. Die Folgen der Eiszeit werden den Schülern am Beispiel des Norddeutschen Tieflandes, der Alpen und des Alpenvorlandes nahe ge- bracht. Die Schüler erfahren, dass Vergangenes durch verschiedene Quellen überlie- fert wird. Sie erhalten einen Einblick in die Arbeit der Archäologen und ihrer Methoden und lernen, sich mit Hilfe der geologischen Tabelle und des Zeitstrahls zeitlich zu orientieren. Die Schüler lernen am Beispiel der Entstehung der Mittelge- birge das Wirken der Naturkräfte über Millionen von Jahren kennen. Inhalte Hinweise Orientieren in der Zeit geologische Tabelle, Gruppenarbeit –„Tagebuch“ der Erdgeschichte •Entstehung der Mittelge- Modell birge – ein Beispiel für das Zeitleiste Wirken der Naturkräfte über Millionen von Jahren 14 Inhalte Hinweise Zeugnisse der Vergangenheit –Quellen unseres Wissens •Spuren der Eiszeit in Nord- einfache Profilskizze, Modell, deutschland, in den Alpen Exkursion, Museum und dem Alpenvorland Gruppenarbeit – Methoden der Archäologie F:Das Entstehen und Werden der Erde F:Die Saurier Begriffe Archäologie, Eiszeit, glaziale Serie, Gletscher, Bruchschollengebirge Topografischer Merkstoff Harz, Erzgebirge, Thüringer Wald, Elbsandsteingebirge, Rheinisches Schiefergebir- ge, Schwarzwald, Bayrischer Wald, Oberrheinische Tiefebene, Main, Mosel, Neckar, Isar, Nördlicher Landrücken mit Seenplatte 4.2.2 Thema: Auf den Spuren unserer Vorfahren Ziele Die Schüler kennen die Anfänge der Menschheit als Entwicklungsprozess. Es wird ihnen bewusst, wie der Wechsel von Kalt- und Warmzeiten die weitere Entwicklung des Menschen, seine Lebensformen und -bedingungen beeinflusst. Die Schüler voll- ziehen nach, wie steinzeitliche Menschen in Anpassung an ihren natürlichen Lebensraum zusammengelebt und durch geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und Spezialisierung ihr Überleben gesichert haben. Sie können Hintergründe und Folgen der sich herausbildenden Sesshaftigkeit in der Jungsteinzeit herausfinden und er- kennen die Bedeutung und die Auswirkungen der Entdeckung von Bronze und Eisen für das Leben der Menschen. Auf ihrer Reise durch Raum und Zeit begegnen den Schülern Spuren ihrer Vorfahren aus der Stein- und Metallzeit im deutschen Raum und sie erleben, welche künstlerischen und technischen Leistungen die steinzeit- lichen Menschen vollbracht haben. Inhalte Hinweise Die Entstehung des menschlichen historische Karte Lebens Bildbeschreibung! Behaupten in der Natur: Jäger Gruppenarbeit, Modellieren, und Sammler Exkursion, Rollenspiel Projekte (s. Abschnitt 5.2) Ackerbauern und Viehzüchter – Vergleich zur heutigen Zeit unsere Heimat in der Jungsteinzeit Medien, Museum Nachempfinden einfacher Techniken und Produktionsmethoden Projekte (s. Abschnitt 5.2) 15 Inhalte Hinweise Veränderung des Lebens durch Beschreiben des Herstellungsverfahrens die Verwendung von Metallen von Bronze F:Die Kelten F:Steinzeitliches Leben heute – Naturvölker in Afrika, Australien, am Amazonas, in Neu-Guinea F:Erstellen einer Zeitleiste mit Bild- und Textelementen Begriffe Altsteinzeit, Jungsteinzeit, Neandertaler, Faustkeil, Jagdzauber, Fruchtbarkeitskult, Nomaden, Sesshaftigkeit, Großsteingrab, Horde, Sippe, Stamm Topografischer Merkstoff Vorderasien, Mesopotamien, Euphrat, Tigris 4.2.3 Thema: Vom Erz zum Stahl Ziele Die Schüler wissen, dass Eisen und Stahl schon seit geraumer Zeit eine wichtige Rolle im Leben und in der Wirtschaft der Menschen spielen. Durch den Vergleich der früheren mit der heutigen Eisenherstellung wird den Schülern der ständige Fortschritt im Produktionsprozess bewusst, sie erkennen am Beispiel des Ruhrgebietes die Ursache-Folge-Beziehung zwischen Rohstoff- und Standortentwicklung eines Wirt- schaftsraumes. Inhalte Hinweise Kohle, ein wichtiger Ausgangsstoff Kohle-Entstehung – elementare Darstellung für die Verhüttung Bildbeschreibungen Karte: Bergbau und Industrie Das Ruhrgebiet im Wandel der ZeitSchemata- und Grafikanalyse –Eisenherstellung früher und heute –Folgen des Strukturwandels für einfache Standortanalyse Mensch und Umwelt Projekte (s. Abschnitt 5.2) F:„Besuch“ einer Zeche im Ruhr- gebiet F:Bergbau – früher und heute F:Mitteldeutsches Gebiet: Braun- kohlegebiet mit großen Land- schaftsschäden F:Geschichte einer Familie aus dem Ruhrgebiet F:Das Ruhrgebiet im Lied – Herbert Grönemeyer F:Schneller Verkehr auf Ruhr- Schnellwegen 16 Begriffe Tagebau, Tiefbau, Rekultivierung, Revier, Standortfaktor, Verdichtungsraum Topografischer Merkstoff Rhein-Ruhr-Gebiet 4.2.4 Thema: Landwirtschaft in verschiedenen Teilen Deutschlands Ziele Die Schüler erweitern ihre Kenntnisse über die Wechselbeziehungen zwischen den Geofaktoren Relief – Klima – Vegetation und stellen Zusammenhängen her. Aus den natürlichen Bedingungen leiten sie landwirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten ab. Durch das Kombinieren von Karten, Diagrammen, Abbildungen und Texten prägen die Schüler ihre Analysefähigkeit weiter aus. Inhalte Hinweise Für Naschkatzen – Zucker aus der Bodennutzungskarte, Exkursion Börde –Lössböden und ihre landwirt- schaftliche Nutzung – Verarbeitung und Verwendung der Zuckerrübe Emmentaler, Limburger und Projekte (s. Abschnitt 5.2) Romadur – Käse von der Alm –Höhenstufen der Vegetation –Almwirtschaft im Wandel Pfirsiche und Wein aus dem Klimadiagramm Süden – der Oberrheingraben F:Massentourismus und Alm- wirtschaft – wie passt das zusammen? F:Landwirtschaft in der Heimat- region Begriffe Börde, Löss, Höhenstufen der Vegetation, Almwirtschaft Topografischer Merkstoff Soester und Magdeburger Börde 4.2.5 Thema: Leben mit und am Wasser Ziele Die Schüler erfassen die Bedeutung des Wassers für das Leben und Wirtschaften der Menschen in verschiedenen Naturräumen. Sie leiten aus dem Zusammenhang zwischen Relief und Klima die unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten ab und er- kennen Probleme des Landschaftsschutzes und entwickeln Lösungsvorschläge. Die Bedeutung der natürlichen Verhältnisse für die wirtschaftliche Nutzung des jeweili- 17 gen Raumes wird an ausgewählten Beispielen von den Schülern weitgehend selbst- ständig nachgewiesen. Die Schülern können sich in der Gruppe über Teilthemen ver- ständigen, Lernwege gemeinsam auswählen und werden sich ihrer Lernstrategien bewusst. Inhalte Hinweise Verschiedene Gesichter unserer Modell, Profilskizze Küstenlandschaften –Gliederung, Formen –küstenverändernde Prozesse und Küstenschutzmaßnahmen Nord – und Ostsee: Lebensgrund- thematische Karten, Reiseführer, Grafiken lage für viele Menschen – Hafenwirtschaft, Fischerei – Tourismus und Naturschutz „Vater Rhein“ – ein gezähmter Projekte (s. Abschnitt 5.2) Fluss? Der Harz – ein Wasserspeicher für Klimadiagramme die Menschen F:Nationalpark Wattenmeer F:Kuriositäten: Hühnergötter und Tränen der Ostsee F:Nicht zum Nähen, aber unter- haltsam – Seemannsgarn und Shanty Begriffe Randmeer, Binnenmeer, Trichtermündung, Steil – und Flachküste, Buchten-, Aus- gleichs- und Boddenküste, NN, Gezeiten, Wattenmeer, Deich, Marschland, Stei- gungsregen, Regenschatten, Talsperre Topografischer Merkstoff Nord – und Ostfriesische Inseln, Rügen, Norddeutsches Tiefland, Mecklenburger Bucht, Pommersche Bucht, Greifswalder Bodden 4.2.6 Thema: Ägypten- ein Beispiel für eine frühe Hochkultur Der Nil – seit Jahrtausenden Lebensader Ägyptens Ziele Die Schüler kennen die geografische Lage Ägyptens und den Nilverlauf. Sie erken- nen die Bedeutung des Nils für die Herausbildung einer frühen Hochkultur und erfas- sen die Zusammenhänge zwischen den natürlichen Bedingungen und der Lebens- weise. Am Beispiel des Assuan-Staudamms reflektieren sie den Eingriff des Menschen in die Natur. 18 Inhalte Hinweise Ägypten – ein Wüstenstaat Klimadiagramm Karte: Bevölkerungsdichte, Handskizze Leben mit dem Nil Klimakarte –Ursachen der Nilüberschwem- Modellbau: Schaduf mung –Auswirkungen der Nilüber- schwemmung auf die Lebens- und Arbeitsweise im Alten Ägypten –Der Assuan-Staudamm – Segen und Fluch für die Menschen F:Besuch bei Fellachen früher und heute Begriffe Wüste, Flussoase, Fremdlingsfluss, Deltamündung, Schaduf, Fellache, Pyramide Topografischer Merkstoff Nil (6.671km ), Sahara, Kairo, Mittelmeer, Rotes Meer, Nachbarstaaten Ägyptens Das Leben im Alten Ägypten Ziele Die Schüler erhalten Einblicke in den hierarchischen Staatsaufbau, die Verwaltung des ägyptischen Reiches und erfassen dabei die Bedeutung eines Staates für die Organisation des Zusammenlebens von Menschen. Durch die Auseinandersetzung mit dem Leben der Ägypter im Alltag lernen sie, deren kulturelle Leistungen zu ach- ten. Die Schüler können zunehmend selbstbestimmt und effizient lernen. Inhalte Hinweise Das Reich der Pharaonen Gesellschaftspyramide –Aufbau der ägyptischen schriftliche Quellen Gesellschaft –Pharao- König und Gott Eine Reise mit den Göttern ins Modellbau: Pyramide Jenseits Gruppenarbeit, Freiarbeit, Stationslernen, –Religion der Ägypter Rollenspiel –Pyramiden – Gräber für die Projekte (s. Abschnitt 5.2) Ewigkeit –Das alltägliche Leben der Ägypter F:Ein Besuch im Grab von Tut-anch-Amun F:Hatschepsut – eine Königin schockt die Nation 19 Inhalte Hinweise F:Hieroglyphen – geheimnisvolle Zeichen F:Vergleich der ägyptischen mit anderen Religionen F:Beispiele für andere Hoch- kulturen Begriffe Pharao, Staat, Hieroglyphen, Mumifizierung, Pyramide 4.3 Themenbereich: Europa – eine Reise durch Raum und Zeit 4.3.1 Thema: Europa – ein vielgestaltiger und vielseitiger Kontinent Ziele Schüler können Berichte in den Medien über Landschaften und Lebensverhältnisse im europäischen Raum interpretieren und werten. Eine Auseinandersetzung mit ver- gangenen Epochen ermöglicht es den Schülern, die Gegenwart zu verstehen und Besonderheiten in der Entwicklung verschiedener Regionen zu erkennen. Dabei er- kennen sie, dass die natürlichen Voraussetzungen die Grundlage für die menschliche Existenz bilden und die Menschen diese entsprechend ihrer jeweiligen Möglichkeiten nutzen. Die Schüler lernen, sich zunehmend selbstständig Kenntnisse anzueignen, diese an- schaulich und aussagekräftig zu präsentieren. Dabei entwickeln sie ihre Fähigkeit zu vernetztem Denken weiter. Inhalte Hinweise Von Spitzbergen bis Malta – ein Stationslernen, Gruppenarbeit, Puzzle Steckbrief Europas –Lage, Größe, Grenzen –Gliederung – Naturräume Unser Zusammenleben in Deutsch-Rollenspiel, Planspiel, Freiarbeit land mit Menschen fremder LänderExpertenbefragung Projekte (s. Abschnitt 5.3) Im Zeichen der 12 Sterne – auf Freiarbeit, Stationslernen, Gruppenarbeit dem Weg zum vereinten Europa F:Luft und Wasser haben keine Grenzen: Umweltprobleme in Europa F:Europa verändert sich: Jugoslawien – ein Staat bricht auseinander 20 Begriffe Klimazonen, Vegetationszonen Topografischer Merkstoff Teile Europas, angrenzende Meere, Halbinseln, Inseln; Ural, Karpaten, Pyrenäen, Apenninen, Balkan, Osteuropäisches Tiefland; Wolga (3.680 km ), Schwarzes Meer, Ladoga-See; Europäische Staaten und Hauptstädte Europa – 10 Mio. Quadratkilometer 4.3.2 Thema: Mit dem Zug durch Europa Reisebeginn: vom östlichen Nachbarn bis zum Alpenraum Inhalte Hinweise Unser Nachbar Polen – gemein- Gruppenarbeit, Freiarbeit same Geschichte, Gegenwart und Zukunft Die Alpen – ein Verkehrshindernis? Experiment, Blockprofil –Meeresboden im Gebirge? – Vom Saumpfad zum Alpentunnel F:Spitzenstrom aus den Alpen – Speicher-kraftwerke F:Buda, Pest und der Rest F:Prag – die „goldene“ Stadt Begriffe Faltengebirge, Kettengebirge Weiterfahrt – über die Alpen nach Südeuropa Inhalte Hinweise Gründe für das beliebte Reiseziel Klimadiagramme, Karten Südeuropa –Länder der Sonne, Oliven und Zitrusfrüchte –Kulturerbe Schönes Griechenland – Heimat Sagen, Museum, Methoden der Archäologie des Odysseus und Wiege der Demokratie –Geschichte und Mythos: Ent- deckung Trojas durch H. Schliemann –Ein Griechenland – viele Stadtstaaten –Die Kolonisation – neue Städte thematische Karten, schriftliche Quellen und Horizonte Partnerarbeit, Quiz, Rätsel, Gruppenarbeit 21 Inhalte Hinweise –Spiele für die Götter, den Grie- chen ein Fest – Olympia – Von der Tyrannis zur DemokratieSchaubildanalyse, Planspiel, Rollenspiel –Die Bewährung der Demokratie im Kampf gegen äußere und innere Feinde –„Ein neuer Stern am Himmel“ – historischer Stadtplan, fiktives Interview, Alexander der Große Gruppenarbeit –Griechenland – ein traditions- reiches Reiseland Italien – ein Rückblick auf vergan- Karte: Plattentektonik, Puzzle, Modell, gene Zeiten Experiment – Erdkruste – starrer Fels in Bewegung –Ein sagenumwobener Anfang: Sage Entstehung Roms –Die Römische Republik findet Partnerarbeit, Schema ihre Ordnung – Erobern und Herrschen – Rom auf dem Weg zur Weltmacht –Leiden an der eigenen Größe: Gruppenarbeit, schriftliche Quellen die Krise der Republik –Sklaven im römischen Reich Rollenspiel –Ein neuer Anfang: Kaiser Statue, schriftliche Quellen Augustus –Das Leben der Menschen in Gruppenarbeit, Freiarbeit Rom –Die Germanen – Roms Gegner Modell und Nachbar thematische Karte, schriftliche Quellen –Hilfe, die Hunnen kommen – Völkerwanderung F:Alexandria – eine Stadt macht Geschichte F:Alltagsleben der Griechen F:Das antike Griechenland – Ursprung unserer Kultur F:Das heutige Griechenland – ein Staat auf dem Weg nach Europa F:Die Olympischen Spiele der Antike und der Neuzeit F: Wie Feuer und Wasser – Sparta und Athen F:Palast von Knossos – Spuren der ersten europäischen Hochkultur F:Die unbeabsichtigten Folgen des „Holzhungers“ der Griechen: Karstlandschaft F:Ein Katastrophentag – der Untergang Pompejis F:Alles erlogen? Ein Tag in Rom – etwa 75 n. Chr. F:Historische Quellen – ein Begriffsspiel F: Welchen Tag haben wir heute? Umrechnung moderner in römische Chronologie nach dem Julianischen Kalender F:Ein Stein gewordener Kriegsbericht – die Trajansäule in Rom F:Die Maultiere des Marius – Rüstung und Ausrüstung eines römischen Legionärs F:Die Berufsarmee der Kaiserzeit – wichtiges Instrument der Romanisierung F:Der Alltag im Legionslager F:Topstar der Römer – Julius Cäsar F:„Ein Stiefel wird geflickt“ – Italien: Gegensatz zwischen Nord und Süd 22 Begriffe Mittelmeer-Klima, Hartlaub-Vegetation, Demokratie, Polis, Patrizier, Plebejer, Völker- wanderung, Erdbeben und Vulkanismus, Republik, Diktator, Limes, Kolonien, Senat Station Westeuropa – Ziel vieler Sprachreisen Inhalte Hinweise Qual der Wahl: „Sightseeing-Tour“ Stadtplan in einer westeuropäischen Verbindung zum Sprachunterricht Metropole Seeklima – Kein Skiurlaub in Irland? Klimadiagramme –Besonderheiten des Seeklimas Von der Spinnmaschine zum Wirtschaftskarten Bohrturm – die Geschichte des Gruppenarbeit mittelenglischen Industriegebietes Niederlande – das Land unter Satellitenbilder dem Meeresspiegel –Landgewinnung Projekte (s. Abschnitt 5.3) –Küstenschutz F:Rotterdam – Europas „Tor zur Welt“ F:Von Paris nach London: Eisen- bahnen zu Wasser und zu Land F:Ortsnamen – ein Spiegel der Besiedlungsgeschichte Groß- britanniens F: Weltsprache Englisch – „Commonwealth of Nations“ F:Schwarzes Gold aus der Nordsee F:Tour de France – Enteckungs- fahrt durch Frankreich Begriffe Seeklima, Landklima, Metropole, Industrielle Revolution, Polder Endstation Nordeuropa – Die Wikinger und ihre Nachfahren Inhalte Hinweise Der Lebensraum der NordeuropäerGlobus, Tellurium –Spuren der Eiszeit: Abtragungs- landschaften –Heller Himmel in der Nacht – die Mitternachtssonne – Tundra und Wald 23 24 Inhalte Hinweise Die Welt der Wikinger Gruppenarbeit, Freiarbeit –Das Leben in ihrer Heimat Projekte (s. Abschnitt 5.3) –Die Wikinger als Schiffbauer und Seefahrer –Die Wikinger als Räuber und Plünderer –Die Wikinger als Siedler, Händ- ler und Stadtbewohner Die Nachfahren der Wikinger – Stationslernen, Gruppenarbeit Nutzung der natürlichen Reichtümer –Rohstoffe, Fischfang/Fischzucht – Tourismus F:Island – Insel aus Feuer und Eis F:Die Samen – Tradition und Gegenwart Begriffe Tundra, Polartag, Polarnacht, Fjord 5 Projektideen 5.1 Die Erde – Unser Lebensraum Themen mögliche Kooperationsfächer Wir führen eine Stadtrallye durch Eine Schatzsuche – unterwegs NAWI mit Karte und Kompass Gewalt gegen Kinder D, Mu, Phil, Ku Kindheit und Schule früher D, ER, KR, Ku, AWT Kinderspiele aus aller Welt D, Ku, AWT, En, Ru, Fr Indianer gibt es überall – auf den Ku, Mu, Spuren der Urvölker 5.2 Leben und Wirtschaften in verschiedenen Zeiten und Räumen Themen mögliche Kooperationsfächer Abenteuer Steinzeit – Leben wie D, Ku, AWT, NAWI unsere Vorfahren Steinzeitkünstler Ku 25 Themen mögliche Kooperationsfächer Die Geschichte des Gletscher- NAWI, Ku, AWT, D mannes Ötzi Vom Dreschflegel zum Mähdrescher NAWI Beim Ökobauern zu Besuch NAWI Wasser als Lebenselexier NAWI Mecklenburg-Vorpommern – D, AWT, NAWI eine Reise wert: unterwegs auf dem Drahtesel Hanseaten – nur eine Fußball- D, Ku, Sp mannschaft des Nordens? Deutschland – Ein attraktives Ku, D Urlaubsland? Weltwunder – früher und heute Ku, D, NAWI Berufe im Vergleich: BundeskanzlerKu, D und Pharao – Menschen mit Macht Ein Tag am Hofe des Pharaos – D, Ku, AWT, Mu Theaterszenen 5.3 Europa- eine Reise durch Raum und Zeit Themen mögliche Kooperationsfächer Niemand verlässt gern seine Heimat D (eventl. „Ben liebt Anna“ ) Manches können Deutsche D, Phil, E/KR, Ku, Mu schwer verstehen Feste der Kinder Europas Ku, Mu, En, Fr, Ru Verbindungen in Europa: Schul- und Städtepartnerschaften Auf der Donau zum Schwarzen NAWI, Mu, Ku Meer Demokratie an unserer Schule Ein Wettkampftag in Olympia Sp, Ku Auf Hannibals Spuren Ku, AWT, D Themen mögliche Kooperationsfächer Roms Legionen – Eroberer eines Ku, AWT, D Weltreiches, Hüter des Friedens? Die Welt des Robin Hood En, D, Ku Großbritannien – ein Land bilingualer Unterricht zweisprachig entdecken Britpop Mu, En Asterix und Obelix – bei den D, Ku Kelten und Galliern Trolle und Elfen – Märchen und D, Ku Sagen aus Nordeuropa Haithabu – Verkehrsknotenpunkt D, Ku, AWT zu Wikinger-Zeiten 26